Ein Meinungsbeitrag von Hans-Jürgen Mülln – 25. Oktober 2023.
Die Wiederholungstäter – apolut.net (Netzfund)
Am 22. September 2023 spendeten im kanadischen Parlament die Abgeordneten und nicht näher bekannte Honoratioren anlässlich des Selenskyj-Besuchs Jaroslaw Hunka, einem ehemaligen ukrainischen Mitglied der Waffen-SS-Division „Galizien“, einen rauschenden Applaus. Warum? Hunka „hatte als Angehöriger der Einheit am deutschen Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion teilgenommen – Kriegsverbrechen inklusive.“ Dies allein wäre eigentlich Skandal genug. Der wird nur noch getoppt durch die anwesende deutsche Botschafterin Sabine Sparwasser, die unter dem grünen Kriegsverbrecher Joseph Fischer 1999 bis 2002 als Vizesprecherin des Auswärtigen Amts diente und der 98-jährigen ukrainischen SS-Mumie ebenfalls tüchtig zuklatschte.
Die deutschen Propagandamedien klatschten zwar nicht mit, sie bewiesen aber einmal mehr ein Höchstmaß an beschämendem Indifferentismus. Deshalb befindet Florian Warweg von den „Nachdenkseiten“: „Wirklich bezeichnend in der ganzen Angelegenheit sind allerdings nicht die Reaktionen in Kanada, sondern die Art und Weise, wie dieser Vorfall in Deutschland bewertet und eingeordnet wurde. Dabei verschlägt es einem teilweise – ob der zur Schau getragenen Geschichtsvergessenheit und offenen Relativierung – die Sprache.“
In diesem Zusammenhang sticht ein wirklich bösartiger Artikel über die Ereignisse im kanadischen Parlament hervor, der auf dem vom deutschen Axel-Springer-Konzern übernommenen und verantworteten US-Portal Politico erschien. Seine Überschrift: „Der Kampf gegen die UdSSR hat einen nicht notwendigerweise zu einem Nazi gemacht“. Der Inhalt des Textes ist nicht nur empörend, sondern zugleich symptomatisch für den gegenwärtigen Zustand des „Wertewestens“ insbesondere Deutschlands, der von intellektueller und moralischer Verwahrlosung gekennzeichnet ist.