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Der Weltwächter

    Von Tom-Oliver Regenauer – 28. September 2024.

    https://www.manova.news/artikel/der-weltwachter (Netzfund)

    Der Big-Tech-Mogul Peter Thiel vereinigt so viel Macht auf sich wie kaum ein zweiter Mensch. Mit Palantir hat er für Militär, Geheimdienste und Konzerne ein alles ein- und vorhersehendes Überwachungssuperwerkzeug geschaffen.

    Nicht wenige halten ihn für den mächtigsten Unternehmer im Silicon Valley. Andere gar für einen der einflussreichsten Menschen der Welt. Er gründete PayPal, finanzierte Facebook und Clearview AI, ist Mitglied im Führungsstab der Bilderberg-Konferenzen und schuf mit Palantir den Spionagekonzern, der die unheilige Allianz von Big Tech und Big Brother auf ein neues Level hob. Er ist ein skrupelloser Kartell-Kapitalist, der totalitaristischen Machtanspruch hinter libertären Phrasen verbirgt. Hat Peter Thiels Biograf demzufolge recht, wenn er sagt, dass wir uns vor der Macht von Peter Thiel fürchten sollten?

    Da sitzt der Mann am 16. August 2024 über drei Stunden lang im reichweitenstärksten Podcast der Welt, bei einem vermeintlich kritischen Geist — Joe Rogan —, und muss keine einzige Frage zu Palantir beantworten. Oder zu seiner Rolle im Steuerungskreis der Bilderberg-Konferenzen. Ganz zu schweigen von Thiels unsäglichen Versuchen, den Skandal um Jeffrey Epstein im Verlauf des Gesprächs zu marginalisieren. Unter anderem, indem er dessen unzählige Opfer als „minderjährige Mädchen“ bezeichnet — obwohl viele davon Kinder waren. Manche gerade einmal acht Jahre alt. Oder indem er, danach gefragt, wann man denn endlich die wahren Ausmaße von Epsteins dunklem Treiben nachvollziehen könne, lapidar entgegnet, dass man bis dato ja auch nicht wisse, was in puncto John F. Kennedy wirklich passiert war und die entsprechende Aufklärung wohl noch etwas auf sich warten lassen dürfte. Wer also bisher den Standpunkt vertrat, Joe Rogan sei an Wahrheitsfindung interessiert oder betreibe Journalismus, wurde spätestens am 16. August diesen Jahres eines Besseren belehrt.

    Rogans Konversation mit Thiel war ein peinlicher PR-Auftritt. Und das nicht nur aufgrund von Thiels gefärbten Haaren. Siehe Kommentare unter dem entsprechenden Video. Der Podcast ist als Image-Design-Event für jemanden zu werten, dessen Protegé — JD Vance — unlängst von Donald Trump zum Kandidaten für die US-Vize-Präsidentschaft nominiert wurde. Dabei hätte es nur fünf Minuten und einer beliebigen Suchmaschine bedurft, um sich adäquat auf diese Unterredung vorzubereiten und Thiel wenigstens die oberflächlich brennenden Fragen stellen zu können. Vielleicht wollte oder konnte Rogan das aber auch gar nicht. In Anbetracht von Thiels Machtfülle wäre das kaum verwunderlich. Aber fangen wir vorne an.

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