Von Dagmar Henn – 30. September 2025.
Netzfund: Europa und die Ukraine: An der Wurzel des Wahns lauert die Angst – Berlin 24/7
Die letzten Wochen hat die versammelte EU-Elite damit verbracht, den Krieg in der Ukraine um jeden Preis am Leben zu halten. Dafür werden sogar wirtschaftliche Fehlentscheidungen getroffen, die jedem ins Auge springen müssen. Warum?
Warum halten eigentlich die westeuropäischen Politiker so verbissen an der Ukraine fest? Das Rätsel wird von Tag zu Tag größer, je tiefer sich die ökonomischen Folgen in die Gesellschaften fressen, je umfassender die politischen und fiskalischen Krisen werden ‒ selbst wenn Deutschland verglichen mit Großbritannien und Frankreich einem fast noch wie ein Hort der Stabilität erscheint.
Es scheint bizarr, wenn sie sich mit Eifer dazwischenwerfen, sobald die Gefahr aufzieht, dass der Krieg in der Ukraine beendet werden könnte. Wie sie mit völlig illusorischen Forderungen ins Feld ziehen, sofern es gegen Russland geht, aber die Standhaftigkeit einer Amöbe aufweisen, wenn das Gegenüber die Vereinigten Staaten sind. Ja, bis hin zur Bereitschaft, mit Strafzöllen gegen Indien und China das letzte bisschen wirtschaftlicher Hoffnung auch noch zunichtezumachen.
Nicht, dass es nicht auffiele. In der neuesten Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft, in der es um Exporte in die USA und die entsprechenden Abhängigkeiten auf der US-Seite geht, wird die eigenartige Nachgiebigkeit der Frau von der Leyen auch so erklärt: mit der Angst, die USA könnten sich, wenn man einen Konflikt mit ihnen austrägt, aus der NATO zurückziehen und ebenso aus der Ukraine.
Nun, denkt man sich, wäre doch nicht schlimm. Ganz im Gegenteil ‒ das Geld könnte endlich wieder zur Lösung heimischer Probleme verwendet werden, statt im Kiewer Schwarzen Loch zu landen, und die NATO ist doch genau diese aggressive Bürokratie, der wir den ganzen Schlamassel zu verdanken haben. Wäre nett, sie loszuwerden.
Immerhin, bei der NATO und der EU, dem bösartigen Brüsseler Bürokratiezwilling, lässt sich leicht erklären, warum man an diesem Projekt festhält. Die EU-Kommissare wollen schließlich endlich echt regieren, nicht mehr mit geliehener Macht, und greifen dabei auf ein Rezept zurück, das schon 1871 funktioniert hat, als Bismarck einen Krieg mit Frankreich nutzte, um die deutschen Kleinstaaten endgültig in ein Reich zu zwingen (was die Bayern das folgende Jahrhundert lang mit der Bezeichnung „Saupreißn“ quittierten). Die Regierungen der einzelnen EU-Mitgliedsstaaten sind gerade so etwas wie Ludwig II., kurz vor der Absetzung, und, sofern sie nicht rüstungswillig sind, aus Brüsseler Sicht auch kurz vor der Ertränkung im Starnberger See.
Das ist widerlich und alles andere als wünschenswert, aber zumindest irgendwie logisch nachvollziehbar. Gute alte Machtgier eben. So, wie sich im Mittelalter der Bischof von Rom irgendwann über alle anderen Bischöfe setzte. Ursula von der Leyen als kleine Kaiserin in einer Wiedergeburt des heiligen Römischen Reiches ‒ man kann sich sogar die Fantasien vorstellen, die durch dieses toupierte Haupt ziehen.
Aber was ist mit all diesen Staatschefs, Ministern, Parlamentariern, die zusehen, wie unter ihnen alles zerbricht, und dennoch nicht lassen können, die zumindest zu einem nennenswerten Teil wissen müssen, dass der Krieg in der Ukraine verloren ist und es die große Beute Russland, auf die viele gehofft zu haben scheinen, nicht geben wird?
Vielleicht sollte man einige Vermutungen der letzten Jahre ernster nehmen. Die Pfizer-SMS und der deutsche Maskenskandal, das war wohl nur ein Bruchteil der Ereignisse. Stück für Stück, langsam, über die Jahre verteilt, stellt sich heraus, dass die ganze Impferei ein Schwindel war und die Verantwortlichen das wussten. Auch, dass Nebenwirkungen verschwiegen wurden. Dass also die ganze Nummer wirklich so dreckig und korrupt war, wie manche schon währenddessen befürchteten.
Wie ist das mit der Ukraine? Das dürfte wohl kaum alles sein, die berühmten zehn Prozent „for the big guy“. Was, wenn da weit mehr Rückflüsse sind, als man jetzt annimmt? Wenn von allen Zahlungen, die gen Kiew fließen, ein Anteil an die hiesigen Entscheider zurückfließt, also über den Umweg über Kiew aus dem Staatshaushalt privatisiert wird?
Oder vielleicht sollte man den Gedanken umkehren. Würde das Verhalten, das die westeuropäische Politelite an den Tag legt, denn zu der Hypothese passen, sie fürchteten alle, was aufgedeckt würde, wären sie nicht mehr an der Macht? Vielmehr, fürchteten nicht das, was aufgedeckt würde, sondern die Reaktion darauf, oder gar die strafrechtlichen Folgen?
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