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Der Tag an dem der Krieg in der Ukraine begann

    Von Wilhelm Domke-Schulz – 19. Mai 2025.

    Netzfund: https://berlin247.net/politik/der-tag-an-dem-der-krieg-in-der-ukraine-begann/

    Am 14. April 2014 verkündet Alexander Turtschinow, der von den Maidan-Umstürzlern eingesetzte Präsident der Werchowna Rada, dem ukrainischen Parlament, den Beginn der ATO, der militärischen „Antiterroroperation“ gegen die aufständische Bevölkerung in der Ostukraine. An diesem Tag rollen die ersten Panzer der ukrainischen Armee nach Osten, in den Donbass. Der im Februar 2014 in der Westukraine und in Kiew losgetretene Bürgerkrieg geht damit endgültig in seine militärische Phase über.

    Das es soweit kommen würde, war im Grunde keine große Überraschung. Jedenfalls nicht für die ethnisch russische Bevölkerung des Landes, die im Osten und im Süden der Ukraine und vor allem auf der Krim vielerorts die Bevölkerungsmehrheit bildet.

    Die verschiedensten faschistisch-nationalistischen Parteien und Massenorganisationen, wie die „Swoboda“-Partei, die „UDAR“-Partei, der „Kongress Ukrainischer Nationalisten“ (KUN) oder die „Sozial-Nationale Versammlung“ (SNA) und deren paramilitärischen Verbände, wie „Trysub“, die „Gruppe Patriot“, die faschistische Dachorganisation „Rechter Sektor“ bis hin zu den neu gegründeten paramilitärischen Terrorverbänden „Asow-Bataillon“, „Aidar“, „Dnipo I“ und „Dnipro II“ und viele andere extrem nationalistische Organisationen, haben sich seit ihrer Gründung in den 90iger Jahren einer radikalen „Ukrainisierung“, der totalen Auslöschung der russischen Sprache, der russischen Geschichte, Kultur und Identität auf ukrainischem Boden verschrieben.

    Eine politische Zielsetzung, die in einem Vielvölkerstaat wie der Ukraine, in der nicht nur die sehr große Minderheit der ethnischen Russen, sondern auch viele Ungarn, Rumänen, Moldawier, Deutsche, Tartaren, Juden, Griechen und noch etliche andere Ethnien zu Hause sind, faktisch irgendwann auf einen Bürgerkrieg hinauslaufen musste. Dass der noch nicht viel eher losgebrochen ist, ist bis dahin lediglich dem Umstand zu verdanken, dass die extremistischen Nationalisten sich bis 2014 weitgehend an die Gepflogenheiten der „westlichen parlamentarischen Demokratie“ gehalten haben.

    Wobei die gut orchestrierte und damals schon massiv vom kollektiven Westen unterstützte sogenannte „orangene Revolution“ gegen die Ergebnisse der Präsidentenwahl im Jahr 2004, die dem legitimen Wahlsieger Janukowitsch schließlich das Präsidentenamt kostete und den damaligen Liebling des Westens Wiktor Juschtschenko an die Macht brachte, einen sehr deutlichen Vorgeschmack darauf lieferte, was passieren würde, wenn diesen Kräften die unumschränkte Macht zufallen würde.

    Unter Juschtschenko wurde z.B. der Faschistenführer Stepan Bandera postum zum „Helden der Ukraine“ gekürt, was später von Präsident Janukowitsch revidiert worden ist, erlebten die zahllosen faschistischen Organisationen und Verbände eine gesellschaftliche Aufwertung und zunehmende Einflussnahme, die Schlimmes ahnen ließ.

    Und auch die westlichen Förderer der Ultranationalisten nutzten die Gunst der Stunde, versorgten sich u.a. mit den Einsatzplänen und Ausbildungsunterlagen der ukrainischen Spezialpolizei „Berkut“ für Ernstfälle und Großeinsätze, auf deren Grundlage sie später die extremistischen Nationalisten in Ausbildungslagern in Polen und Litauen auf ihren Einsatz gegen die ukrainischen Ordnungskräfte auf dem Maidan 2013/14 vorbereiteten.

    In der Juschtschenko-Ära entstanden auch die ersten konkreten Planungen des US-Militärs für eine künftige US-Marine-Basis in Sewastopol auf der Krim.

    All das ging vielfach am gutgläubigen Massenmedienkonsumenten in Deutschland vorbei, der über sehr viele Vorgänge in der Ukraine im Unklaren gelassen wurde, was auch heute noch der Fall ist, nicht aber an der demokratischen Zivilgesellschaft, an den Antifaschisten und vor allem an den ethnisch russischen Bürgern im Osten und Süden der Ukraine, die diese für sie sehr bedrohliche Entwicklung sehr aufmerksam verfolgten.

    Als sich dann im Februar 2014 die ukrainischen Nationalisten, mit massiver Unterstützung der ukrainischen Oligarchen, des kollektiven Westens und vor allem der USA, verfassungswidrig und mit Gewalt an die Macht putschten, war der Widerstand gegen das illegitime Kiewer-Regime im Südosten der Ukraine sofort sehr stark.

    Dass sich in den überwiegend von ethnischen Russen bewohnten Regionen der Ukraine sehr schnell, so massiver Widerstand regte, hing auch mit der Bestialität der ukrainischen Faschisten in der besonders blutigen Umsturzphase zusammen.     

    Am 18. Februar 2014 überfielen z.B. mehrere neofaschistische Maidan-Hundertschaften, unter Beteiligung u.a. von Angehörigen des „Rechten Sektors“, der „Swoboda-Partei“ und der „UDAR“-Partei von Vitali Klitschko, das in den westlichen Massenmedien bis heute völlig unerwähnt gebliebene Zeltlager der Unterstützer von Präsident Janukowitsch im Kiewer Mariinski-Park, in dem sich tausende Demonstranten aus sämtlichen Regionen der Ukraine, vor allem natürlich aus dem Osten, dem Süden und aus der Autonomen Republik Krim versammelt hatten.

    Die Maidanumstürzler hinterließen, nachdem sie das Zeltlager in Brand gesteckt und mit Holzstangen und sonstigen Schlagwerkzeugen auf ihre ideologischen Gegner eingeprügelt hatten, auf dem Schlachtfeld im Mariinski-Park etwa ein Dutzend Ermordete unter den regierungsnahen Demonstranten. Dass damals nicht mehr Tote zu beklagen waren, wie z.B. später am 02. Mai 2014 in Odessa, oder am 09. Mai 2014 in Mariupol, ist nur dem beherzten Eingreifen der ukrainischen Polizeikräfte zu verdanken, die an diesem Tag die Nationalisten noch einmal in die Flucht schlagen und schlimmeres verhindern konnten.

    Am selben Tag überfielen extremistische Nationalisten auch das Gebäude der regierenden „Partei der Regionen“ in Kiew, das dabei in Brand gesteckt wurde und bei dem nach unbestätigten Meldungen „nur“ ein oder zwei Mitarbeiter ums Leben kamen.

    Viel schlimmer wüteten die ukrainischen Faschisten, unter ihnen wiederum Angehörige des „Rechten Sektors“, der „Swoboda-“ und der „UDAR“-Partei, am 20. Februar 2014 auf der Landstraße bei Korsun. Sie überfielen einen Buskonvoi mit Krimheimkehrern vom inzwischen aufgelösten Zeltlager im Mariinski-Park, setzten alle Busse in Brand und massakrierten etwa zwei Dutzend Krimbewohner auf bestialische Art und Weise, mit Eisenstangen, Steinen und Schusswaffen, zwangen sie das zersplitterte Glas der zertrümmerten Busfenster zu schlucken oder erschossen sie einfach „auf der Flucht“. Diesmal waren keine Polizeikräfte vor Ort, die sich schützend vor die unbewaffneten Opfer hätten stellen können.

    Auch andere Bus-Konvois mit Heimkehrern vom Mariinski-Park aus anderen Landesteilen wurden von Neofaschisten überfallen, Fahrzeuge zerstört, Insassen misshandelt und erschlagen. Wohlgemerkt passierte das alles bereits vor dem endgültigen, verfassungswidrigen und gewaltsamen Sturz des legitimen Präsidenten Janukowitsch.

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