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Großmütter auf NATO-Linie

    Von Susann Witt-Stahl – 30. April 2025.

    Netzfund: https://www.jungewelt.de/artikel/499132.staatstragender-antifaschismus-gro%C3%9Fm%C3%BCtter-auf-nato-linie.html

    Kaum ein Neonaziaufmarsch findet noch ohne den Protest der resoluten Seniorinnen statt. »Omas gegen rechts« (OGR) fordern ein AfD-Verbot und engagieren sich gegen Fremdenfeindlichkeit. Wie selten Antifaschisten zuvor in der BRD werden OGR von einer Medienwelle der Sympathie getragen, auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist entzückt.

    Kein Wunder, denn der »graue Block«, wie Zeit online titelte, bildet längst einen soliden Baustein der »Brandmauer«, die gegen die Friedensbewegung hochgezogen wird. Das wurde am diesjährigen Ostermarschwochenende deutlich. In der Hauptstadt trommelten OGR/Deutschland-Bündnis, gemeinsam mit der DFG-VK Berlin-Brandenburg sowie »antideutschen« Gruppen, gegen »faule Eier« im »Osternest«: Kommunisten, Sozialisten, Anarchisten, sogar die VVN-BdA wurden im Bunde mit der NPD und Jürgen Elsässers rechtem Compact-Magazin ausgemacht – wie einer Montage zu entnehmen ist, mit der sie in den sozialen Medien gegen die Friedensmarschierer mobilisierten. Solche mit Totalitarismustheorie à la Bundeszentrale für politische Bildung aufgeladene Agitation zog die passenden Unterstützer an: Neben mit Israel-Fahnen behängten »Omas« versammelten sich ukrainische Nationalisten zur Gegendemo – darunter Anhänger des neonazistischen »Asow«-Korps.

    Mit aufgerufen hatte auch der Verein Vitsche, Kooperationspartner der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung sowie der Marketingagentur der Selenskij-Regierung »United 24«, auf deren Medienplattform sich offen faschistische Kriegspropaganda findet. OGR posteten auf ihrem X-Kanal auch eine wüste Pöbelei der ehemaligen Grünen-Politikerin Jutta Ditfurth gegen den Ostermarsch, der aus »antisemitischen Hamas- und putinfreundlichen Arschlöchern« bestanden habe, wie die Buchautorin behauptet – in Wirklichkeit hatten dort Vertreter des Bundesausschusses Friedensratschlag, der GEW München, der zivilgesellschaftlichen Palästina-Solidarität etc. den »Stopp aller Kriege« gefordert.

    Dass OGR-Gruppen nach der Devise »Nie wieder Faschismus gegen NATO-gestützte deutsche Interessen« agieren und sich gegen das Friedenslager stellen, ist nicht neu: 2023 marschierten OGR Leipzig mit ukrainischen Rechten, darunter die Bandera-Lobby, für Waffenlieferungen. Immer wieder werden migrantische Linke von OGR-Aktivistinnen als »Antisemiten« beschimpft, wenn sie gegen israelische Kriegsverbrechen und das Massensterben in Palästina demonstrieren. »Es gibt weder Genozid noch ethnische Säuberung in Gaza«, meinen OGR Köln. »Es gibt nicht mal Hunger.«

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