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Aufmarsch mit Nazikorps

    Berlin: Erster großer Auftritt russischer Kämpfer des RDK in Deutschland im Zuge von »Anti-Putin-Demo«. Polizei und Medien ohne Interesse

    Von Susann Witt-Stahl – 5. März 2024.

    Netzfund: https://www.jungewelt.de/artikel/495345.russische-faschisten-in-der-brd-aufmarsch-mit-nazikorps.html

    Berlin entwickelt sich zum Aufmarschgebiet faschistischer Horden. Kurz nach dem Besuch der »Asow«-Brigade der Kiewer Nationalgarde gönnte sich das »Russische Freiwilligenkorps« (RDK), das unter dem Kommando des ukrainischen Militärgeheimdiensts kämpft, seinen ersten großen Deutschlandauftritt. Kombattanten und einige Dutzend Unterstützer der paramilitärischen Neonazieinheit bildeten vergangenen Sonnabend einen Block auf der »Anti-Putin-Demo«, die am Potsdamer Platz startete und an deren Spitze die Witwe des rechten russischen »Dissidenten« Alexej Nawalny lief.

    Auf dem blauen Fronttransparent und auf Fahnen des Blocks von »RDK« prangte das weiße Schild-und-Schwert-Verbandskennzeichen. Ebenso wurde die dem Truppenkennzeichen der SS-Panzerdivision »Das Reich« entlehnte »Asow«-Wolfsangel präsentiert – ein Symbol, das in der BRD verboten ist. Diverse Teilnehmer des Aufzugs scherten sich auch nicht um das geltende Vermummungsverbot und verbargen ihre Gesichter vollständig hinter Sturmmasken oder Tüchern. Einige verteilten Flugblätter mit »RDK«-Rekrutenwerbung – laut Strafrechtsparagraph 109 h eine Straftat –, auf denen sich die Nazicodes »88« für »Heil Hitler!« und »14« für die »Fourteen Words« der White-Supremacy-Bewegung finden. Nach derzeitigem Kenntnisstand griffen die anwesenden Polizeibeamten nicht ein. Wie Videos dokumentieren, konnte der Neonazimob sogar ungehindert die Morddrohung »Anstelle von Blättern werden Putinisten an den Bäumen hängen« skandieren.

    »RDK«-Chef Denis »White Rex« Kapustin war zwar nicht angereist – mutmaßlich wegen eines 2019 verhängten und noch geltenden Einreiseverbots in den Schengen-Raum –, dafür aber andere, auf den Fahndungslisten russischer Sicherheitsbehörden versammelte militante Kriminelle. So auch Wladimir Ratnikow aus Moskau, Führer des nazistischen »Schwarzen Blocks«, der »politisches Asyl« in Litauen erhalten hat. Er war einer der Organisatoren des Aufmarschs, an dem auch deutsche Faschisten mit einem »Antikommunistische Jugend«-Banner teilnahmen. »RDK« wird von der Neonazikleinpartei »Der III. Weg« unterstützt. Personen aus deren Umfeld bilden ein dem »RDK« angeschlossenes Deutsches Freiwilligenkorps; im August 2024 traf man sich auf einer »Nation Europa«-Konferenz im westukrainischen Lwiw.

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