Magdeburg: »Centuria«, eine der mächtigsten Neonaziorganisationen der Ukraine, hat einen Ableger in Deutschland
Von Susann Witt-Stahl – 14.02.2024.
Nazi-Organisationen: Höllensturm für den Feind, Tageszeitung junge Welt, 14.02.2024 (Netzfund)
Der Führer der »Nationalen Miliz« der »Asow«-Bewegung schwor seine Kameraden am 1. August 2020 am Rand eines Waldes in der Nähe von Kiew auf den finalen »Kampf der Zivilisationen« ein. »Das Zeitalter der absoluten Dunkelheit liegt vor uns«, prophezeite Igor »Tscherkas« Michailenko und verlangte von den anwesenden hunderten größtenteils vermummten Kämpfern seiner »Bürgerwehr« Opferbereitschaft für die Idee einer »Großukraine«. Er gab einen neuen Schlachtruf aus: »Aut Caesar, aut nihil!« (alles oder nichts). Im Fackelschein und mit Nazipomp, der an die Kriegsästhetik des antiken Roms angelehnt war, war die Organisation »Centuria« geboren – und die »Nationale Miliz« Geschichte. Diese hatte seit 2017 in ukrainischen Städten brutal Selbstjustiz geübt und beispielsweise die LGBTQ-Szene tyrannisiert. »Centuria« genießt hierzulande seit Jahren die Bewunderung durch die Neonazikleinpartei »Der III. Weg«.
Mittlerweile unterhält die Organisation (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen und ebenfalls mit »Asow« verbundenen Militärorden, der schon vor 2020 existierte) einen Ableger in Deutschland: Am 24. August 2023 riefen eingewanderte ukrainische Faschisten in Magdeburg eine Initiativgruppe ins Leben: »Obwohl die ukrainische Jugend nicht in ihrer Heimat ist, beginnt sie sich zu vereinen«, verkündete sie in den sozialen Medien. Die »Feinde« ihres Landes, denen sie einen »Höllensturm« bereiten wollen, müssten begreifen, dass »ukrainische Emigranten« nicht bereit seien, »für ein paar hundert Euro ihre nationale Identität zu vergessen«.