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Alerta, Alerta, Boomerang

    Eine Erklärung zur Störung einer Lesung im Jugendwiderstandsmuseum zu 30 Jahre Mainzer Straße.

    Gastbeitrag von Antonio Porete.

    Anmerkung des Lektorats: Dieser Text ist – unüblicherweise – weder korrigiert noch lektoriert worden.

    Zur Erinnerung an die Hausbesetzerbewegung der neunziger Jahre und an die legendäre Mainzer Straße, gab es in Berlin-Friedrichshain im Jugendwiderstandsmuseum der Galiläa-Kirche eine Ausstellung: https://widerstandsmuseum.de/

    Dazu wurde der Autor Antonio Porete zum Jahrestag der Räumung der Mainzer Straße, eingeladen, um aus seinem autobiografischen Buch „Stino, von West nach Ost durch Berlin1990“ über seine damaligen Erfahrungen, der Räumung der legendären Mainzer Straße und über seine eigene Hausbesetzung der Liebig 34 zu lesen und zu berichten.

    Die Lesung fand leider nicht ohne Zwischenfall statt:

    „Die Veranstaltung wurde ungefähr in der Mitte der Zeit von einer Antifa-Gruppe von ca. 8 bis 10 Personen gestört. Sie waren maskiert, u.a. mit Mundnasen-Bedeckungen. Die Störung begann mit lauten Zwischenrufen: „Ist jemand von der Freien Linken hier? Es entstand eine unangenehme, bedrohliche Stimmung. Ein Wortführer löste sich aus der Gruppe, betrat die Bühne und konfrontierte den Autor/Vorlesenden in lautem, aggressiven Tonfall mit einem Video auf seinem Handy, wie: „Die freie Linke paktiert mit der AfD“ oder „Wir dulden keine freien Linken in der Rigaer Straße“. Er versuchte dem Autor das Mikrophon zu entreißen. Nach einigen lauten Diskussionen und kurzen Handgreiflichkeiten konnte die Gruppe aus der Kirche gedrängt werden.“ (Augenzeugenbericht eines Anwesenden)

    Die Lesung konnte ohne weitere Störung fortgesetzt werden. Allerdings war eine ältere Frau leider so sehr verängstigt, dass sie nach der Veranstaltung von einem Gast nach Hause begleitet werden musste.

    Es ist völlig unerheblich was die aggressiven Störer geäußert haben. Wesentlich ist, dass die Lesung überfallen, gestört und sabotiert wurde, und der Wortführer Gewalt angewendet hat. Der Überfall ist bemerkenswert, weil der Autor in seinem autobiografischen Buch u.a. über Neonazis schreibt; wie sie den Kiez 1990 angegriffen haben, und wie die Hausbesetzerszene sich von ihnen befreite, aus der faktisch eine antifaschistische Bewegung entstanden ist.

    Der lautstarke Wortführer reagierte wie ein pawlowscher Hund auf Befehl, auf das Stichwort „FREIE LINKE“. Oder wie soll man das bewerten, wenn ein vermeintlicher Linker einen Linken im Widerstandsmuseum einer Kirche angreift? Er hätte nicht nur wissen können, sondern wissen müssen, wer hier über was eine Lesung hält. Eigentlich sollte man davon ausgehen, dass ein Lehrer eines Friedrichshainer Gymnasiums lesen kann, bevor er Hausfriedensbruch begeht. Öffentliche Quellen, sich zuvor ausreichend zu informieren, gibt es schließlich genug, wie es beispielsweise diese Rezension zeigt:

    https://www.freitag.de/autoren/peter-nowak/der-tueroeffner

    Geschichte scheint jedenfalls nicht sein Fach zu sein.

    Der Autor ist jedenfalls nicht wegen einem wild gewordenen Gymnasiallehrer nach Berlin gekommen, sondern für die, die sich über diesen Teil der Geschichte informieren wollen. Friedrichshainer Schüler, und selbstverständlich auch andere die sich für die Hausbesetzerszene kurz nach dem Mauerfall interessieren, hatten Gelegenheit diese Lesung zu besuchen. Das Buch kann immer noch über jede Buchhandlung bestellt werden. Schneller geht’s direkt per email: stino@berlin1990.de.

    Der Autor liest auch gerne vor Schulklassen, vorausgesetzt, dass kein Personenschutz vor wild gewordenen Lehrern oder anderen Hysterikern benötigt wird. Anfragen nimmt er gerne entgegen. Es wäre angebracht, das Buch in Schulen zu lesen. Damit kann Antifaschismus zum Unterrichtsthema gemacht werden – besonders in Berlin-Friedrichshain. Vielleicht klappt es dann auch mit Lehrern?

    In dem Zusammenhang wäre eine Recherche über die Entstehungsgeschichte des Jugendwiderstandsmuseums eine herausfordernde Aufgabe für Gymnasiasten. Möglicherweise ist es kein Zufall, dass es sich ausgerechnet in der Rigaer Straße in der Galiläa-Kirche befindet, direkt gegenüber zur Liebig 34. Das nur mal so als Tipp.

    Da der Begriff „FREIE LINKE“ im Jugendwiderstandsmuseum gefallen ist, ein paar Worte auch dazu:

    Die Freie Linke hat sich über Kritik an der Corona-Politik gefunden, und teilt ihre linke Kritik mit vielen anderen Menschen, die politisch oft nicht linker Herkunft sind. Fast alle linken Organisationen, ob Parteien, Vereine oder sonstige Gesellschaften, haben in dieser Frage das selbständige Denken leider aufgegeben und jämmerlich versagt. ALLE (!) Corona-Maßnahmen waren schließlich nutzlos! Auch in der Frage zum Faschismus scheinen sie momentan zu versagen.

    Die Freie Linke arbeitet nicht mit Menschen zusammen, die Menschen angreifen, nach unten treten und nach oben buckeln, sondern mit Menschen die u.a. für Grundrechte einstehen, die für alle Menschen gelten und unsere Grundlagen für ein friedliches Leben sind. Dazu gehört, sich versammeln, demonstrieren und sich frei äußern, sowie auch Lesungen ungestört halten zu können.

    Zum Gründungsaufruf der FREIEN LINKEN: https://freielinke.net/

    Das Thema der Lesung war für den Störer offensichtlich gleichgültig. Der Angriff galt Freien Linken und richtete sich somit nicht gegen Nazis und Faschisten. Er galt gegen den Autor und alle, die gegen Erpressungen, Zwänge, Lügen und Verbrechen des Corona-Regimes Widerstand leisten. Wir beugen uns nicht ihrem Diktat und setzen uns gegen ihren alltäglichen Terror zur Wehr. Wir durchschauen die unsäglichen Lügen der Presse und fallen nicht auf ihre Worte herein.

    Doch leider ist nicht jeder und jede, der oder die glaubt, ein Antifaschist oder Antifaschistin zu sein, auch einer oder eine. Es gibt Bilder die zeigen, wie maskentragende, sogenannte ANTIFAS, pöbeln und selbst Eltern mit ihren Kindern als „Nazis“ beschimpfen. Daher frage ich: Wo sind auf der folgenden Demonstration die behaupteten Nazis?

    Sollen diese Gegendemonstrationen Antifaschismus sein? Jeder echte Antifaschist schämt sich für solch dumme Auftritte. Das ganze Geschrei dieser ANTIFA ist leider kein Einzelfall, es hat seit mehr als zwei Jahren System. Ein System mit Presse, die keine Presse ist, Wortführern und jungen unerfahrenen Mitläufern, die Diskurse nicht zulassen und deren Auftritte immer mit Aggressionen und Nazigeschrei einhergehen. Wer gegen Faschismus kämpft, kämpft nicht gegen eine Bevölkerung, die auf der Straße für ihre Grundrechte demonstriert und in Sorge ist!

    Anstatt gegen Freie Linke und Bürger vorzugehen, sollten Antifaschisten ihre Kräfte gegen Organisationen wenden, die unsere Freiheit angreifen und hemmungslos Waffen an mordende Nazis in Uniform liefern, mit denen tagtäglich Menschen getötet werden. Eine Antifa ist sonst weder links noch antifaschistisch, sondern Nazikollaborateur und Totengräber.

    „Debatte ist tot, Diskurs ist nicht gewollt. Heterogene & fundierte Meinungen unerwünscht, die Geschichte wird umgeschrieben oder aber verschwiegen, Andersmeinende zerstört, Andersdenkenden wird wirksam vermittelt, Regeln nicht zu hinterfragen und sich bedeckt zu halten. In diesem Land herrscht mittlerweile nicht nur ein selbstauferlegter Mantel des Schweigens über gewisse Themen, hinter dem Vorhang blühen Denunziantentum, Hetze, Verfolgung. Wahlweise wird man als „Gift für die Gemeinschaft“ oder als „Blinddarm“, von dem es sich abzuspalten gilt, bezeichnet.“ (Ein Freier Linker)

    Ich rufe alle Antifaschisten auf, sich von Diffamierungen, Lügen, Angriffen und Gewalt gegen Andersdenkende zu distanzieren und Bürger, die für Grundrechte auf die Straße gehen, nicht als Nazis zu beschimpfen. Schluss mit dem Geschrei!

    Ich rufe alle Antifaschisten auf, Widerstand gegen den alltäglichen Terror und gegen kriegswillige Hetzer zu leisten. Leider gilt mehr denn je: „Deutsche Waffen, deutsches Geld, morden mit in aller Welt.“

    Ich rufe alle Antifaschisten auf, pöbelnde Antifas in ihre Schranken zu weisen.

    Gegeneinander kämpfen heißt verlieren. Nur Miteinander gibt es Solidarität, Freiheit und Liebe.

    Alerta, Alerta, Antifascista!

    Antonio Porete, 22.11.2022

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