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Das Kartenspiel der Geschichte

    Heute sitzen sie wieder beim Kartenspiel und nennen es den Krieg, der ihnen nach dem Tod verblieb. Sie allesamt sind Opfer der Geschichte und wir schauen ihnen zu, wie sie da im Jenseits miteinander recht lebendig auskommen. Der Spielabend an den vielen quadratischen Tischchen ist der wöchentliche Höhepunkt. Gleich hier vorn sitzt Caligula, gemeuchelt an einem 24., allerdings Januar 41 in Rom. Er spielt Mau-Mau (ein Krieg in Kenia) mit Olof Palme, Wallenstein und S.W. Skripal. Unerklärlich allerdings, wie Skripal ins Reich des Hades kam. Er war aus seiner höchst geheimdienstlichen Heimat UK 2020 nach Neuseeland ausgewandert. Nun sei er, laut WHO-paper, durch Sars-Cov2 vom russischen FSB dort vergiftet worden.  Denn er machte leider einen Zwischenstopp in Kiew. Caligula wiederum behauptet behauptet (sic!) – dass er Jamal Ahmad Khashoggi sei. Keiner glaubt ihm.

    Olof Palme bestreitet die grausame Täterschaft der PKK, womit er mit Deutschen Medien konform geht. Jetzt spielt er drei Asse hintereinander aus. Damit er sogleich die letzte Karte auch noch loswird. Mau-Mau brüllend, nein so etwas – der sonst so leis gewesene Mann.
    Wallenstein, korrekterweise Albrecht Wenzel Eusebius von Waldstein, schmeißt darauf unwirsch die Karten hin.
    Ein unangenehmer Kerl, von dem es heißt, er habe sich bei der Agromafia der ’Ndrangheta eingetragen, was sogar heutige Jungpolitiker der ersten Reihe als Anachronismus aufdecken könnten.  Jedenfalls wirkten sich die Sanktionen gegen Kirschtomaten aus dem italienischen Süden bis ins ferne Japan aus. Was zu einer Überschwemmung des europäischen Ketchupmarktes und zu Nachschubmangel an gefrosteten Pommes-Frites führte. Schweden schloss die Grenzen.
    Ja, was nun? Zu dritt weiterspielen?
    Da erscheint ein neuer Spieler:
    Jesus von Nazareth, im Alter von 36 Jahren 31 in Jerusalem ins Holzfeuer eines Dönerbräters gestoßen. Kaum geschehen, schaukelte sich in den Echokammern des Orients die Verschwörungstheorie auf, ein gewisser Pontius Pilatus hätte nachgeholfen, woraus die Leitmedien damaliger Zeit die christliche Frühverklärung einläuteten.
    Zurück zum Kartenspiel. Sie spielen nun Doppelkopf. Aber nun soeben, gleich nach der ersten Runde, beschwert sich Stepan Andrijowytsch Bandera, in München vom KGB mit Blausäuregas ermordet, über die Feuchtigkeit der Karten, nachdem Jesus die in der Hand hatte. Oh, ja, pardon, ich habe vergessen, den jähen Austausch von Skripal gegen Bandera zu erwähnen. Ein Schachzug der unsichtbaren Spielleitung, die ganz gewiss elitenfinanziert wird. Und angeleitet vom der NTI (Nuclear Threat Initiative); – genau, Du ahnst es, jener „Ted“ Turner III.!

    Jesus begründet diese Einnässungen der Karten mit der Feuchtigkeit seiner Kate und dem hygroskopischen Effekt der Spielkarten dieses Etablissements. Seinen universalistischen Wissensvorsprung scheint der Nazarener dem Exzellenzcluster der Uni Köln zu verdanken. Dort erlernt man neben cancel culture studies auch so seltene Fähigkeiten wie das aussagenfreie Ausdifferenzieren von Urteilsbegründungen kriegerischer Konflikte.

    Aber wie geht denn das?
    Jesus ist doch seit 1991 Jahren tot. Nein, eben nicht. Es ist der Beweis – er lebt. Und lebte ephemer in Köln.
    Da wundert es uns nun auch gar nicht mehr, dass am Nachbartisch Nawalny, Assange, Öcalan und Nadja Sawtschenko frohen Mutes Mikado spielen. Sie erfreuen sich mehr oder sehr viel weniger noch des Lebens. All ihre Beweise liegen auf dem Tisch. Diesmal paraphrasiert durch den Stillstand der Holzspießchen.

    Als Deutscher sollte man in verantwortungsvoller Solidarität den Ordnungsdienst informieren. Was Jesus darf, dürfen die noch lange nicht. Auch unter den Toten sollte Ordnung herrschen. Andererseits gibt es nach nicht unwiderlegbaren Verlautbarungen zunehmend lebendige Tote und sich totstellende Zeitgenossen. Dies auch ursächlich der Angst vor Viren und Fakten, denen ein checking nichts mehr anhaben kann. Die Fakten sind gemeint. Selbst Informationskanäle unabhängiger Medien werden totgestellt. Volkspsychologen, wohlgemerkt quicklebendige, meinen dazu, dass Diversität in der Information den Menschen schadet. Fußballergebnisse beißen sich aber nicht mit den Meldungen über Waffen für den Frieden. Oh verzeiht. Jetzt habe ich die ganze Lage der so unterschiedlichen Spieler und Spielstände kaum noch im Blick. Und mal ganz im Ernst, als ich im Jenseits zugucken durfte, hatte ich meinen Lebenszustand vergessen. Unter Umständen war ich schon bei ihnen, den Toten, man kann das alles bald wahrlich nicht mehr unterscheiden. Während ich jetzt, in diesem Moment, Euch berichte, kann ich keinen Blick ins Jenseits bekommen. Aber manchmal geht alles so verdammt schnell. Ich habe noch trockene Karten. Ein Spielchen gefällig?

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